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Fast genau 2 Jahre nach dem ersten Kurzurlaub und nach einem Jahr detailierter Planung starten wir heute in Dieters VW-Camper. Guido ist schon
einen Tag zuvor von Flensburg aus ins Sauerland gereist, um mit Dieter den Bus fertig und voll zu laden. Die nächste Etappe führt die beiden
ins Saarland, denn dort wird Lucky Luke von meinen Eltern und vor allem von Nichte und Neffen schon sehnsüchtig erwartet. Mein Gepäck wird in
die letzten freien Lücken eingeräumt.
11.09.2002
1. Etappe
Remich/Lux. nach Calais
450 km
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Foto: Dieter Pinell
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Gegen 22 Uhr wird nach Tanken und den letzten billigen Einkäufen im nahegelegenen Remich/Luxemburg zu dritt endlich Fahrt aufgenommen.
Ich habe dem Nachtarbeiter und Fahrer Guido vorne Gesellschaft geleistet und gelotst. Dieter hat zwar versucht zu Schlafen, es gelingt ihm aber
nicht sonderlich gut. Über eine Stunde früher als gedacht erreichen wir um 3 Uhr das Fährterminal in Calais.
Um 4:15 Uhr, als die Fähre ablegt, liege ich auf einem der Sofas in der Fähre und versuche, ein Schnarchkonzert zum Besten zu geben. Da
der Beifall jedoch ausbleibt, bin ich mir nun endlich sicher, daß ich nicht Schnarche. Nie nicht!
Als die Beiden mich wecken, sehe ich mir noch die Einfahrt in Dover von Deck aus an. Es sind auch bestimmt dieselben Klippen, die ich
beim Londontrip in der Dunkelheit sah. Die Abfertigung beim Zoll ist kurz und schmerzfrei. Innerhalb kürzester Zeit befinden wir uns nun
auf englischen Straßen. Bei mir dauert es nicht lange, da schlafe ich wieder. Dieter fährt und Guido assistiert.
12.09.2002
2. Etappe
Dover nach Cainryan
880 km
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Foto: Dieter Pinell
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Kurz hinter London ist dann Frühstück und Fahrerwechsel angesagt. So darf ich zuerst einmal 180 km auf der Autobahn "Geisterfahren" üben, bevor
uns die Fahrt etwa 50 km über Nebenstraßen nach York führt.
Um 11:30 Uhr parke ich den Bus direkt am Railway-Museum. Nach viel zu kurzen 2 Stunden dort gibt es noch einen Besuch im Zentrum von York mit
Mittagessen. Dieter zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchgang, damit ich gegen 16:15 Uhr wieder Fahrt aufnehmen kann.
Eine nähere Beschreibung von Museum und York gibt es hier zu lesen.
Die Fahrt führt uns nun in Richtung Schottland auf Nebenstrecken, die immer schmaler werden, über Berg und Tal und mitten durch das Land, wo die
Yorkshire-Puddings und die -Terrier wachsen. Die nächste Autobahn für uns ist weit, aber wir haben genügend Zeit, so daß wir den etwas
weiteren Weg durch den Nationalpark fahren, den auch Dieter schon bei einer seiner Fahrradtouren einst nahm.
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Foto: Dieter Pinell
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In Dumfries bestellen wir im Pub ein köstliches Mahl, während es draußen dämmert. Wir haben zwar ein Ticket für 4:15 Uhr in
Händen, der Vorschlag, dann doch zu versuchen, die letzte Fähre am Freitag zu nehmen, war von Erfolg gekrönt. Um 23:00 Uhr erreichen wir den
Fährhafen Cainryan und bereits 15 Minuten später fahren wir auf die Fähre.
Bis kurz vor Ankunft in Larne gegen 1:50 Uhr haben wir alle so gut geschlafen, daß Dieter meint, er wolle nicht nur von der Fähre runterfahren.
13.09.2002
3. Etappe
Larne nach Slane
189 km
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Foto: Dieter Pinell
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Dieter ist so aufgedreht, daß wir gegen 4:30 Uhr in der Nähe von Newgrange zwischen Slane und Drogheda endlich unser Nachtlager aufschlagen. Was
wir aber da noch nicht wissen: Die ruhige Nacht am Rande einer einsamen Straße entpuppt sich nach dem Sonnenaufgang als eine sehr lebhafte und stark
frequentierte Durchgangsstraße.
Zur ersten Führung im nahegelegenen Newgrange gegen 9 Uhr schaffen wir es aber dennoch nicht, so daß wir direkt unser nächstes Ziel ansteuern,
unser Frühstück in Drogheda.
13.09.2002
4. Etappe
Slane nach Dublin
92 km
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Foto: Dieter Pinell
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Danach gemütlich nach und mitten durch Dublin. Die beiden haben es dann auch ohne viele Worte geschafft, in die Guinness-Brauerei einzudringen, um
festzustellen, daß im Werksgelände kein Parkplatz für Besucher bereit ist. Der Wachmann hat zwar nur ganz blöd geschaut, als Guido
einfach zum Tor hineingefahren ist, verlor aber auch keine Worte und machte keine Anstalten oder Handzeichen... :-))
Nach 15 Minuten haben wir dann aber auch außerhalb unseren Parkplatz erreicht. Das Museum ist zwar High-Tech, aber nicht ganz nach meinem Geschmack.
Die paar Sammlerstücke reissen mich nicht vom Hocker, aber dafür gibt es einen phantastischen Blick über Dublin, welches sich bei
wolkenlosem Himmel von der allerschönsten Seite zeigte.
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Foto: Dieter Pinell
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Natürlich sind 3 Stunden viel zu kurz, aber einen klitzekleinen Eindruck konnten wir doch schon von der Stadt gewinnen, denn immerhin
haben Guido und ich ja unseren ganz persönlichen Reiseführer dabei und spaziert mit uns kreuz und quer durch die Innenstadt.
Ob es die Molly Mallone-Statue, Christchurch Cathedral oder das Trinity College war, es steht auf dem Besuchsprogramm. Aufgrund der Zeitnot bleit es
aber bei der Besichtigung von aussen. Einzig die Uni-Bibliothek mit Long Room und Book of Kells sehen sich die beiden trotz des happigen Eintrittsgeldes
an, während ich mich auf dem Campus in der Sonne ahle. Die
Half-Penny-Bridge ist hingegen ohne Gebühr passierbar.
13.09.2002
5. Etappe
Dublin nach Killinure Point
212 km
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Foto: Dieter Pinell
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Die Fahrt führt uns dann über Landstraßen nach Glendalough, welches wir im Sonnenuntergang bei strahlend blauem Himmel ablichten können.
Ein herrliches Fleckchen. Über den Wicklow Gap touren wir nun dem Ende unserer 1. Etappe entgegen. Den Killinure Point erreichen wir bei Mondschein
gegen 23:01 Uhr. Noch ein kleiner Rundgang in der Waveline-Marina, eine Dusche und dann ein kühles Bier, so sind wir gewappnet für die Nacht.
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