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von Menden nach Nackenheim
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nicht nur Lobenswertes über die Bahn und ihre Mitarbeiter



Auszug meines  Schreibens an das RAN-Team im September 2000:
- - - - -schnippeldidipp- - - - -
Am Sonntag, den 09.09.01 wollte ich von Menden im Sauerland nach Nackenheim bei Mainz mitsamt Fahrrad die Züge der Bahn benutzen. Dieses Vergnügen wurde mir jedoch durch die Bahn sehr vermiest.

Durch einen Regenschauer war ich fast genötigt, circa 70 Minuten auf den nächsten Zug zu warten. Erst wollte der Fahrkartenautomat für das SWT inklusive Fahrradkarte (zusammen 46 DM) meinen 100 DM-Schein nicht akzeptieren. Maximal 50 DM dürfte ich ihm anbieten. Nun gut, zahle ich eben mit EC-Karte.

Nachdem er meine Karte als unlesbar hielt, versuchte ich es am zweiten Automaten. Dieser hielt sie gar für ungültig... Nachdem ich in der Stadt meinen Hundertmarkschein gewechselt hatte, akzeptierte der Automat auch meinen Wunsch nach den beiden Fahrscheinen. Die EC-Karte hat übrigens an keinem der Automaten, die ich seitdem bis heute benutzt habe, eine solche Fehlermeldung erzeugt. Sie scheint also in Ordnung zu sein. Und was wäre wohl gewesen, wenn ich pünktlich zum Zuge am Bahnhof angekommen wäre.

Sollte ich in Menden eine DB- bzw. Verbund-Fahrkarte kaufen wollen, werde ich dann sicherheitshalber wieder Stunden vor der Abfahrt am Bahnhof sein und dafür nur Hartgeld benutzen.

Mit dem Zug RB12504 fuhr ich nun nach Fröndenberg, um dort in den RE12064 nach Hagen zu wechseln. Beim Aussteigen ertönt den Fahrgästen die Botschaft entgegen, dass genau dieser Zug 10 Minuten Verspätung habe. Und tatsächlich 13 Minuten nach Plan kam er dann auch endlich.

Ich sah in der Kurve von weitem bereits das Fahrradsymbol am Steuerwagen und schob mein Fahrrad dorthin, wo ich diese Tür nach dem Stillstand erwartete. Der Zug hielt und genau aus dieser Tür kam der KIN und sagte: "Mein Zug ist voll, mit dem Fahrrad haben sie hier keine Chance. Warten sie bitte hier, direkt hinterher kommt ein Ergänzungszug."

Er wandte sich von mir ab und ging den Zug am Bahnsteig entlang zur nächsten Tür, wo ebenfalls Reisende vor verstopften Eingangsbereichen standen und nicht einsteigen konnten. Ich rief dem KIN noch nach: "In welchem Abstand folgt der Ergänzungszug?". Als Antwort bekam ich "Zwischen 10 und 20 Minuten" und ging weiter. Hätte er 60 Minuten gesagt, dann meinte er wohl den nächsten planmäßigen Zug....

Der Zugführer streckte seinen Kopf aus dem Fenster. Ich sah am anderen Bahnsteig den Zug nach Menden - Neuenrade anfahren. Meine Frage, ob er den Zugführer über Funk rufen könne, beantwortete der Zugführer mit: "kann ich nicht!" Der Zug RE 12064 fuhr dann auch gleich an, weil der KIN den Abfahrtbefehl gab.

Ergebnis: 19 Reisende, die in Fröndenberg belogen wurden, dass ein Ergänzungszug käme und die alle nicht gerade freundlich dem KIN gesonnen waren, nachdem einige mit Handy bei der Bahn anriefen, um sich genauer zu informieren bzw. zu reklamieren. Dort hatte niemand etwas von einem Ersatzzug gewusst. Bei dieser Gelegenheit sei geschrieben, dass 13 von genannten 19 Reisenden vom Bahnhofsfest in Binolen kamen und darunter ebenfalls Eisenbahner vertreten waren.

Das hilft mir aber alles nichts. Ich erreichte meine nächste Verbindung in Hagen nicht mehr, obwohl ich dort einen Übergang von 46 Minuten gehabt hätte.

Ich werfe diesem KIN Unvermögen in seiner Tätigkeit vor. Dieser KIN sollte auf seine Tauglichkeit im Dienst überprüft werden! Belügen ist ja einfacher, als die Fahrgäste zu etwas aufzufordern.

Begründung: Erst als der Zug losfuhr, sahen alle zurückgebliebenen Reisenden am Bahnsteig, dass zumindest in den letzten beiden Wagen des Zuges die Flure in den Wagen gänzlich leer waren. Die Sitze waren alle besetzt. Dieser KIN war also nicht in der Lage, dafür zu sorgen, dass die im Einstiegsbereich auf der Treppe sitzenden Reisenden in die Wagen hineingehen sollen, um dort zu stehen. Lieber lässt dieser KIN belogene Reisende zurück, als seine Arbeit zu tun.

Hätte er übrigens nicht gelogen, wären wir Wartenden zusammen vielleicht eher auf den Gedanken gekommen, er habe nur zum Eigenschutz gelogen und es gäbe keinen Ersatzzug. Hätte er nicht gelogen, dann hätte ich zumindest den zuvor verlassenen Zug wieder aufgesucht und wäre über Unna nach Hagen gefahren. Zumindest hätte ich über diesen Umweg meine geplante Verbindung wieder erreicht.

Dem Fahrdienstleiter in Fröndenberg kann ich nichts vorwerfen. Aber dieser hätte zuvor zumindest informiert sein können, dass der Zug voll ist. Die Möglichkeit, einen Umweg über Unna nach Hagen bietet die Bahn im Takt an. Aber dem KIN und dem Zugführer scheint das Wohl der Reisenden egal zu sein und tun in ihrer Dienstzeit nur das Nötigste.

Hätte der KIN nicht gelogen, hätte ich andererseits noch die Möglichkeit gehabt, mit dem Gegenzug über Menden nach Neuenrade zu gelangen. Von dort sind es 6 km mit dem Rad nach Werdohl. Selbst mit dieser Verbindung und der Etappe mit dem Rad hätte ich bequem den eigentlich geplanten Zug von Hagen nach Siegen erreicht. Ich wäre pünktlich an Ziel angekommen.

Wegen der Baustelle auf der Strecke Gießen - Kassel hatten dort alle Züge mindestens 10 Minuten Verspätung. Der von mir benutzte Zug RE 14189 von Gießen (ab 21:54) nach Frankfurt (an 22:37) war übrigens genau 35 Minuten zu spät. Die um 23:02 Uhr abgefahrene S-Bahn hätte ich mit nur 10 Minuten Verspätung ja noch locker erreicht, aber die Ankunft in Frankfurt um 23:12 war die Krönung.

Eine Verbindung nach Nackenheim danach gab es nicht mehr. Um 00:02 hätte ich noch nach Mainz bzw. um 00:28 nach Worms fahren können, aber die Aussicht auf einen längeren Aufenthalt in Mainz oder Worms gefiel mir dann doch nicht so gut. So musste ich kurzerhand eine Nacht in Frankfurt verbringen.

Ohne gültigen Fahrausweis wurde ich dann noch höflichst gebeten, das Bahnhofsgelände zu verlassen, denn das SWT ist ja keine gültige Fahrkarte, zum Verweilen auf dem Bahnhofsgelände ungeeignet und ohnehin nach 3 Uhr abgelaufen. "Da könnte ja jeder mit Fahrrad und Rucksack auf dem Bahnhof erscheinen und dort verweilen wollen". Da ohne Bescheinigung aus Fröndenberg oder Hagen über den Vorfall kommend, hätte ich ja auch wirklich jemand sein können, der ein weggeworfenes SWT dazu benutzen will, ein Nachlager im Bahnhof zu nutzen.

Ich werde sehr wahrscheinlich nicht mehr mit einer Automatenkarte in einen Zug einsteigen, auf welcher der Abfahrt- und Zielbahnhof nicht draufsteht. Die fällige Nachlösegebühr werde ich notfalls gerichtlich einklagen und gegen den Vorwurf, "Schwarz zu Fahren", werde ich mich dann ebenfalls entsprechend wehren. Zumindest an den Bahnhöfen mit besetzten Schaltern oder im Zug bei einem KIN bekommt man eine Fahrradkarte mit Start- und Zielbahnhof ausgedruckt. Hauptsache dabei ist, man mit dem Schalterbeamten mindestens 2 bis 5 Minuten über den Sinn der Fahrradkarte diskutiert. "Sie brauchen hier keine Fahrradkarte, sie können hier im Saarland das Fahrrad umsonst..." Diesen Spruch kann ich schon nicht mehr hören. Vor allem dann, wenn ich gleich mit betone, dass ich auch Bundesländer bereise, in denen eine kostenlose Mitnahme nicht möglich ist.

Aus der am Schluss beigefügten Übersicht über die zur Benutzung geplanten Züge sehen sie, dass ich wohl in der Lage gewesen wäre, meine Fahrt mit dem SWT und im Nahverkehr bis Nackenheim durchzuführen.

Der genannten Baustelle zwischen Kassel und Gießen schreibe ich übrigens die Verspätung des anfangs erwähnten RE 12064 zu. Hat er doch garantiert in Warburg auf die verspäteten Reisenden aus Kassel gewartet.

Ich habe vor 2 Jahren bereits meine BahnCard zurückgegeben, die ich lange Jahre besaß und ausgiebig nutzte. Viele Zwischenfälle und Ungereimtheiten, Unzulänglichkeiten mit der Bahn haben mich damals dazu erwogen, das BahnCard- Abonnement nicht zu verlängern.

Über eine Woche bin ich mit dem Fahrrad und der Bahn unterwegs gewesen. Und seit 6 Jahren hat sich bei der Bahn scheinbar nichts geändert, zumindest auf den Strecken, die ich immer und regelmäßig benutzte. MZG-TR-K-DO-MK und MZG-SB-HOM oder MZG-SB-MZ-F oder MZG-SB-KA. In den neuen Bundesländern scheint das gänzlich anders zu sein. Eine Woche keinerlei Verspätungen im Nahverkehr. Und ich zähle Verspätungen entgegen Hr. Dr. Mehdorn bereits ab einer Minute und nicht erst ab 5 Minuten!

Sagen Sie bitte dem KIN von Zug 12064 am 09.09.01 einen Gruß von mir! Und solange sich der KIN nicht bei mir in irgendwelcher Form entschuldigt, so sollte er mir besser nicht begegnen. Nicht dass ich in irgendeiner Form handgreiflich werden würde, aber ein paar "nette" Worte bekäme er schon zu hören.

...(einige Zeilen weggelassen)...

Auf eine Reaktion Ihrerseits gespannt wartend, verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen

- - - - -schnippeldidapp- - - - -

Fazit: Ein Entschuldigungsschreiben der Bahn, ein Reisegutschein über 35 DM.


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© 04 by
Stefan Diwo
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zuletzt geändert am
10. Mai 2004
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